Heuanalyse Pferd: was bringt eine Heuanalyse?
Die sensorische Beurteilung des Heus kann jeder Pferdebesitzer ganz einfach selbst durchführen (grün aussehen, trockene und grobe Haptik, angenehmer Geruch). Doch worauf kommt es noch an?
Aufschluss über die Inhaltsstoffe gibt eine Heuanalyse. Die
wichtigsten Parameter sind die Trockensubstanz, der Protein- und Zuckergehalt.
Aber auch Mineralstoffe und Spurenelemente lassen sich bestimmen, ebenso kann
das Heu mikrobiologisch untersucht werden, also auf Bakterien und Pilze. Die
Zielwerte zeigen, in welchem Bereich die Gehalte wünschenswert sind.
Zucker im Heu: der Zuckergehalt
Idealerweise sollte dieser wasserlösliche Zucker immer < 10% liegen. Ist dies nicht der Fall, kann es bei vielen Pferden dazu beitragen, dass sie übergewichtig werden und das Risiko für Insulinresistenz und Hufrehe steigt.
Zu viel Zucker im Heu - was tun?
Leider liegen uns aktuell fast ausschließlich Analysen
vor, in denen der Zuckergehalt deutlich zu hoch ist. Hier kann es ratsam sein,
das Heu ausreichend zu Wässern und das Wasser abzugießen, da es sich um
wasserlöslichen Zucker handelt.
Achtung: Nur nass machen reicht nicht.
Ebenso
kann das Heu bedampft werden.
Bei beiden Varianten ist zu beachten, dass das
Heu anschließend unmittelbar verfüttert werden muss, da sich sonst sehr schnell
Schimmelsporen o.ä. ansammeln können. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass
dadurch der gesamte Protein- und Nährstoffgehalt sinkt, sodass es ratsam ist,
das Mineralfutter bedarfsgerecht zu erhöhen.
Eine weitere Möglichkeit ist es, Heu bei leichtfuttrigen und stoffwechselempfindlichen Pferden rationierter zu füttern. Das Raufutter kann durch Stroh aufgewertet werden, um längere Fresspausen zu vermeiden. Ebenso können idealerweise Heuersatzprodukte gefüttert werden, die über einen niedrigen Zucker- und Energiegehalt verfügen. Hier kann beispielsweise Timothee-Heu eine sinnvolle Ergänzung sein. Um den Proteingehalt zu erhöhen, eignet sich Luzerne ideal. Bei schwerfuttrigen Pferden empfiehlt sich die Fütterung unserer Grünhafercobs.
Proteingehalt im Heu
Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Proteingehalt im Heu. Durch den Wegfall des Weidegras ist der Proteingehalt in der Grundration im Winter bereits geringer. Wässert oder bedampft man das Heu, so kann der Proteingehalt um bis zu 50% reduziert werden. Deshalb kann es sinnvoll sein, den Proteingehalt genau unter die Lupe zu nehmen. Proteine (=Eiweiße) sind lebensnotwendige Nährstoffe und aus verschiedenen lebenswichtigen Aminosäuren aufgebaut. Proteine und Aminosäuren sind für den Aufbau von Muskeln, Organen, Knorpeln, Knochen, Haut, Haaren und Hufen verantwortlich. Daneben sind sie an der Regulation von Enzymen und Hormonen und somit für viele Stoffwechselvorgänge im Organismus unentbehrlich. Aber auch das körpereigene Abwehrsystem ist auf die Zufuhr von hochwertigem Eiweiß und essentiellen Aminosäuren in einer ausreichenden Menge angewiesen.
Bei der Beurteilung der Eiweißversorgung kommt es deshalb nicht nur auf die mengenmäßige Versorgung mit Proteinen an, sondern eine große Bedeutung stellt auch die qualitative Eiweißversorgung dar. Darunter versteht man die Versorgung mit essentiellen Aminosäuren, die über die Nahrung zugeführt werden müssen, da der Körper diese wichtigen Nährstoffe nicht selbstständig herstellen kann.
Die Laboranalyse zeigt auch beim Protein mehrere Werte an. Zum einen das gesamte Protein (Rohprotein), hier XP und zum anderen das präcaecal verdauliche Protein, hier xVP. Letzteres beschreibt den Anteil, der vom Pferd im Dünndarm aufgenommen wird. Unter Rohprotein versteht man zusätzlich noch den Anteil, der durch das Mikrobiom im Dickdarm verwertet wird, dem Pferd aber nicht zur Verfügung steht. Vereinfacht gesagt sollte man sich folgendes merken: Futtermittel mit einem hohen Rohproteinwert können trotzdem von minderer Qualität sein, wenn das präcaecal verdauliche Protein niedrig ist. Denn dann ist das Eiweiß nicht ausreichend für das Pferd verwertbar. Man sollte also auf den cVP bzw. häufig deklariert als pcv XP achten.
In unserer Heuanalyse haben wir einen Rohproteingehalt von 6%, dies liegt deutlich unter dem Zielwert von 9-12&. Das verdauliche Rohprotein liegt nur bei 3% (Zielwert 5,5-8,7%). Folglich ist deutlich zu wenig Protein im Heu enthalten (ohne dies zu Wässern!). Die Ration sollte also dringend durch hochverfügbares Protein ergänzt werden. Hier kann je nach Futterzustand und Proteinbedarf des Pferdes mit Luzerne ergänzt werden. Aber auch unser Protein-Boost eignet sich ideal.
Protein-Boost fürs Pferd
LEXA Protein-Boost enthält eine natürliche Kombination aus qualitativ hochwertigen und eiweißreichen Komponenten wie Luzerne, Leinexpeller, Sojaproteinkonzentrat, Sojaschrot und Bierhefe, die alle von Natur aus einen hohen Anteil an essentiellen Aminosäuren enthalten. Zur weiteren qualitativen Aufwertung sind zusätzlich essentielle Aminosäuren zugesetzt, um eine hochverfügbare und hochqualitative Eiweißergänzung zu ermöglichen. LEXA Protein-Boost enthält außerdem Sangrovit und spezielle Hefen zur Optimierung der Verdaulichkeit und Verwertbarkeit der Aminosäuren im Organismus. Die Aufwertung der Proteinversorgung kommt vielen Pferden zugute.
Ältere Pferde ziehen einen großen Vorteil aus gut verdaulichen Eiweißquellen, da die Verdauungskapazität im Alter abnimmt und ältere Pferde deshalb auf eine qualitativ hochwertige Eiweißquelle angewiesen sind. Aber auch heranwachsende Pferde, Sportpferde und Pferde mit einem hohem Muskeltonus profitieren hiervon enorm.
Fütterungsempfehlung Protein-Boost
Bei einem Warmblut empfiehlt es sich als Richtwert mit 200g täglich zu starten. Wenn der gewünschte Effekt nach 6-8 Wochen noch nicht erkennbar ist, kann die Ration auf bis zu 400g täglich erhöht werden. Hierbei handelt es sich um Richtwerte, die abhängig von der bestehenden Ration betrachtet werden sollen. Unsere Fütterungsexperten stehen gerne für eine individuelle Beratung zur Verfügung. Die Grundration für den Erhaltungsbedarf des Pferdes sollte mit einem hochwertigen Mineralfutter abgerundet werden. Hier bieten wir verschiedenste Sorten an, um den individuellen Bedarf decken zu können. Als energieliefernde Komponente kann ein Müsli oder auch ein naturbelassenes Krippenfutter eingesetzt werden.