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Anweiden bei Diamiro

von Damiana Spöckinger

Anweiden - Jedes Jahr aufs Neue

Wer sein Pferd nicht 365 Tage im Jahr auf die Koppel stellen kann, der steht jedes Frühjahr vor der Aufgabe „Anweiden“. Aber wie mache ich es richtig? Was muss ich beachten?


Damiana Spöckinger teilt Ihre Tipps zum Anweiden. So hat Diamiro keine Probleme zu Beginn der Koppelzeit.

Die Verdauung unserer Pferde ist eine komplexe Angelegenheit. Abrupte Änderungen des Speiseplans sind von der Natur nicht vorgesehen. Der Pferdedarm hat sich im Winter auf die Ernährung mit Rauhfutter angepasst. Deshalb muss die Umstellung auf frühlingsfrisches Weidegras schrittweise erfolgen, damit die Darmflora nicht aus den Fugen gerät. Denn das junge Gras ist sehr reich an Eiweiß und Kohlehydraten (Fruktan, Stärke, Zucker) – das Überangebot belastet den Stoffwechsel.

Wir gehen mit Diamiro seit Jahren wie folgt vor:

1. Vor dem Koppelgang die Heuration füttern, damit das Pferd nicht mit Heißhunger auf die Wiese geht. Kein Kraftfutter!
2. Mineralfutterration anpassen!
3. Wir unterstützen die Umstellung mit der Gabe der KräutermischungWeidekräuter“.

Weidekräuter
Weidekräuter unterstützen Diamiro während des Anweidens

4. Die Weidezeit langsam steigern. Bei Beginn der Koppelsaison am 01.05. beginnen wir immer vier Wochen vorher
5. Mit 15 Minuten beginnen, alle 4 Tage um 15 Minuten erhöhen. In den ersten beiden Wochen gehen wir nur nachmittags grasen. In den letzten beiden Wochen darf auch vormittags gegrast werden. So steigern wir die Weidezeit innerhalb 4 Wochen auf 2 Stunden.
6. Ab dann geht Diamiro für 2 Stunden auf die Koppel. Die Koppelzeit wird dann bis auf 4-5 Stunden ausgeweitet.
7. Die Anweidezeit darf nicht unterbrochen werden! Muss man das Anweiden unterbrechen, so muss man wieder bei Tag 1 anfangen, da sich die Darmbakterien sehr schnell vom Gras entwöhnen.

 

Achtung

In kurzen Gräsern ist die Fruktankonzentration höher als in langem Gras. Deshalb sollte das Gras ca. 20 cm hoch stehen. Denn je länger und älter das Gras ist, desto besser verträgt es das Pferd.
Unsere Alternative:
Wer keine Zeit hat regelmäßig mit dem Pferd grasen zu gehen, der kann alternativ auch Gras rupfen (bitte kein gemähtes Gras!). Am Anfang ist dies sogar „einfacher“, da man das Pferd nicht nach kurzer Zeit wieder vom frischen Grün wegzerren muss. Hier ist die Mengenkontrolle sogar noch besser – das hat uns unser Tierarzt sogar bestätigt. Wir nehmen eine große Tüte und steigern die Menge schrittweise – wie oben beschrieben. Wir suchen uns eine Weise aus und fangen mit ½ Tüte an – am Ende sind es ein paar Tüten voll. Damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht.
Unsere Anweidezeit ist bis heute immer problemlos gelaufen. Ein bisschen Zeitaufwand ist erforderlich – doch eure Pferde werden es euch danken!

Vielen Dank, liebe Damiana für Deinen Erfahrungsbericht!

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